Wir kennen nur noch das Tun und wissen gar nicht mehr was Nichtstun ist. Yoga hilft uns, zu diesem verlorenen Wissen zurückzufinden.
In der Yogaphilosophie geht man davon aus, dass sich die beiden Gegensätze Tun und Nichtstun die Waage halten sollten. Dies wäre gesund. Wer in unserer westlichen Gesellschaft dieses Ideal anstrebt, stösst schnell an Grenzen.
Diese sind rasch aufgezählt: du verdienst zu wenig Geld, um deine Rechnungen zu zahlen, du wirst schräg angeguckt, wenn du auf einer Parkbank die Seele baumeln lässt, du wirst zum Aussenseiter, weil du nicht über Stress jammerst und nicht sehnsüchtig auf die nächsten Ferien wartest.
Natürlich haben wir alle Verpflichtungen, denen wir nachgehen müssen. Aber vergiss dabei nicht
dich lebendig zu fühlen. Auf einer Wiese liegen und den Wolken zuschauen, so lange im Wald warten, bis dir ein Reh über den Weg läuft, die Frühlingsboten in der Luft riechen und entdecken, dass die Vögel noch nie so laut sangen, dich lebendig fühlen, weil du die Natur erfährst und deine Sinne so offen sind wie ausgezogene Antennen.
So entdeckst du ganz langsam, was Leben bedeutet. Es ist der gleiche Zugang zum Leben, wie wir ihn als Kinder schon hatten. Warum sind unsere Kindheits-Erinnerungen so rosarot gefärbt? Weil wir noch nichts mussten. Wir hatten unendlich viel Zeit und die Natur war unser Spielplatz. Wir vergassen uns und setzten unsere Ideen um. Das machte uns glücklich.
Yoga heisst verbinden. Dich als Mensch mit dem Universum zu vereinen. In einem Moment des Nichtstuns zu entdecken, dass in dir die gleiche Energie schwingt wie beim Reh oder beim Baum.
Yoga ist daher eine Möglichkeit, dich auf das Wesentliche des Lebens zu fokussieren, damit sich ein Gleichgewicht zwischen Tun und Nichtstun entwickeln kann.
Hier noch einige Ideen zum Nichtstun.
Liegen Dösen Meditieren
Auf der Luftmatratze im Pool liegen Sünnele Tagträumen Löcher starren
Die Schmetterlinge im Bauch fühlen Den Atem beobachten
Eisblumen am Fenster betrachten Zug fahren
Unter einem Wasserfall stehen
Den Vögeln zuhören
Schreibe deine liebsten "Nichtstun-Zustände". So kann die Liste beliebig erweitert werden und für andere als Inspiration dienen.
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